Martina Eisenreich (* 14. März 1981) ist eine deutsche Komponistin, Filmkomponistin und Violinistin. Besonders bekannt ist sie für ihre Filmmusiken und ihr Bühnenwirken. (Wikipedia)

2022 ist Martina Eisenreich mit ihrer Musik zu Lost in Fuseta erneut nominiert für den Deutschen FIlmmusikpreis, mit dem sie 2018 bereits für den Tatort Waldlust ausgezeichnet wurde. Im Oktober bekam sie für ihr künstlerisches und kompositorisches Schaffen den Oberbayerischen Kulturpreis. Interview: Christian Berges für den Bezirk Oberbayern.

Martina Eisenreich, 2017: Slovak Radio Hall. Orchesteraufnahmen - Recording To the Northern Lights for Wildling, starring Liv Tyler and Brad Dourif.

Martina Eisenreich wurde mit fünfzehn Jahren an der Hochschule für Musik und Theater München aufgenommen und studierte klassische Komposition bei Dieter Acker. In Folge absolvierte sie die Studiengänge Komposition für Film und Fernsehen bei Enjott Schneider sowie Filmmusik und Sounddesign an der Filmakademie Baden-Württemberg.

2007 startete ihr erster Kinofilm, Reine Geschmacksache. Zugleich waren zwei Filme, zu denen Martina Eisenreich die Musik komponierte, nominiert für den Foreign Film Award der Academy of Motion Picture, Arts and Sciences. Nimmermeer gewann den sogenannten Student Academy Award, Milan schaffte es ein Jahr später auf die Shortlist für den Kurzfilm-Oscar.

Martina Eisenreich verbindet eine enge Zusammenarbeit mit der Filmregisseurin Pia Strietmann, und dem Film- und Opernregisseur Axel Ranisch. Für seinen Tatort Waldlust schrieb sie eine ganze Sinfonie im Auftrag des Südwestrundfunks.

Dafür wurde Martina Eisenreich 2018 als erste Frau mit dem Deutschen Filmmusikpreis in der Kategorie Beste Musik im Film ausgezeichnet.

Für ihre jüngsten Kompositionen zum Thriller Zeit der Wölfe und zur Komödie Endlich Witwer, beides Filme von Pia Strietmann für das ZDF, erhielt sie beim Deutschen Fernsehpreis 2020 gleich eine Zweifach-Nominierung in der Kategorie Beste Musik.

Ebenfalls 2020 gewann sie als erste Frau den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen - Beste Musik für ihren Score zum Spreewaldkrimi.

Zuvor wurde sie außerdem mit dem Kulturpreis ihres Heimatlandkreises Erding, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste 2014), dem Creole - Publikumspreis der Süddeutschen Zeitung und dem Rolf-Hans Müller Preis ausgezeichnet, eine der wichtigsten und höchstdotierten deutschen Auszeichnungen
für Filmmusik.

Martina Eisenreich komponierte auch die Musik für zahlreiche Hörspiele wie Tannöd oder Stiller; geprägt durch eine langjährige Verbundenheit zum Regisseur und NDR-Hörspielchef, Norbert Schaeffer. Von ihr stammen zudem Kompositionen für namhafte europäische Theaterproduktionen – wie Blind Date am Schauspielhaus Graz, Berlin Alexanderplatz am Theater Aachen, oder das Auftragswerk Brunhilds Welt für die Nibelungenfestspiele in Worms.

Martina Eisenreich auf der Bühne - performing on stage, November 2017. Foto: Johannes Thomae

Gemeinsam mit dem Schlagzeuger, Perkussionisten, Musikproduzenten und Sound Artist Wolfgang Lohmeier veröffentlicht Martina vielfältige eigene Alben und Konzertprogramme.

Dabei kommen oft ungewöhnliche Instrumente und Klangspiele zum Einsatz, welche die beiden für eigene Projekte entwickelt haben. Mit ihm und ihren Ensembles spielte sie bisher rund 1500 Konzerte in europäischen Ländern.

Besonders etabliert sind ihre Auftritte mit dem Martina Eisenreich Quartett und Quintett, Martina Eisenreich & Andreas Hinterseher (Quadro Nuevo), und Lauschgold.

Nach dem Erfolg ihrer ersten symphonischen Filmmusiken, wie zB Mondmann, wurden ihre Werke immer häufiger im Konzertsaal aufgeführt. Es entstehen nun laufend neue klassische Auftragswerke, und Filmmusik auch für internationale Produktionen.

Martina arbeitete mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg, dem Münchner Rundfunkorchester, Mitgliedern der Münchner Philharmoniker, dem Slovak National Symphony, der Ruse Opera and Philharmonic Society, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Ensembles der Hollywood Film Orchestras in den Warner Bros. Studios in Los Angeles. Seit 2016 widmet sie sich verstärkt der Orchesterarbeit und dem Dirigieren, gefördert von David Newman, Conrad Pope und Angel Velez im Rahmen der Los Angeles Film Conducting Intensives.

Im Juni 2017 dirigierte sie die Uraufführung ihres Orchesterwerkes Song of the Wind an der Rousse State Opera.

Im November 2019 fand in Herford die Uraufführung der Tales of Rhythm statt, einem Auftragswerk der Nordwestdeutschen Philharmonie anlässlich des 100. Geburtstags von Nelson Mandela.

ENGAGEMENT

Martina Eisenreich unterrichtet u.a. an der Hochschule für Fernsehen und Film München

Sie ist tätig im Vorstand der DEFKOM (Deutsche Filmkomponisten-Union) und Mitglied beim Deutschen Komponistenverband und der AWFC (Alliance For Woman Film Composers) in Los Angeles. 

Regelmäßig setzt sie sich für Benefizkonzerte ein, die vor allem Kinder in Not unterstützen. Unter anderem in enger Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk PLAN International.

AUSZEICHNUNGEN

2007 Honorary Foreign Film Award der Academy Of Motion Picture, Arts and Sciences,(sogenannter Studenten-Oscar) für den Film Nimmermeer

2007 Creole - Publikumspreis der Süddeutschen Zeitung für Lauschgold

2013 Kulturpreis des Landkreises Erding

2014 Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik für Be My Baby

2014 Preis der Deutschen Schallplattenkritik, (Bestenliste 2014) für November 1918

2018 Deutscher Filmmusikpreis – Beste Musik im Film für den Tatort Waldlust

2020 Deutscher Fernsehpreis – zweifache Nominierung in der Kategorie Beste Musik

2020 Preis der Deutschen Fernsehakademie – Beste Musik für Spreewaldkrimi - Zeit der Wölfe

DISKOGRAPHIE

Spreewaldkrimi – Die Filmmusiken Vol. 3 (Alhambra Records, 2020)
Waldlust – Eine Tatort Sinfonie (Alhambra Records, 2018)
Conte de Lunes (GLM 2013)
Komponiert in Deutschland 17 – Musikalisches Porträt der deutschenFilmkomponistin Martina Eisenreich (Edition Filmmusik 2012)
Into the Deep. Martina Eisenreich & Andreas Hinterseher, (GLM 2011)
Violin Tales (GLM 2011)
Wundergeige (GLM 2009)
Mondmann. Soundtrack, (GLM 2008)
Nimmermeer / Milan. Soundtrack, (GLM 2008)
Andima. Martina Eisenreich & Andreas Hinterseher, (GLM 2007)
Reine Geschmackssache. Soundtrack, (GLM 2007)
Lauschgold (GLM 2007)
Grenzenlos (Vol.2), Rudi Zapf Trio (2004)
Grenzenlos (Vol.1), Rudi Zapf Trio (2004)
Kunst Stoff Klezmer. Kunst Stoff (2000)


Oktober 2018: Martina Eisenreich wird als erste Frau mit dem DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS – Beste Musik im Film ausgezeichnet. - October 2018: Martina Eisenreich is the first woman to receive the GERMAN FILM MUSIC AWARD - Best Original Score.

Martina Eisenreich conducting the Rousse Philharmonic Orchestra, June 2017. Foto: LAFCI / Christoph Müller-Bombart

Martina was considerably younger than her fellow students when she got accepted at the distinguished Munich University of Music and Performing Arts to study classical composition. Later, she graduated at the Film Academy Baden-Württemberg as well.

Thanks to her distinctive aesthetic approach, her expressive and unique voice as a composer receives world wide attention: Martina created the music for highly awarded European projects in cinema, television, theatre and radio plays.

With her husband: percussionist, sound artist and music producer Wolfgang Lohmeier, Martina has released several albums and brings her work to the stage, performing with her music all over Europe.

Triggered by her symphonic score to Fritz Böhm´s graduate film Moonman (2006), Martina´s orchestral work has become a popular repertoire in European classical concert halls. The live-action fantasy about the man in the moon´s voyage to earth won numerous awards worldwide, and Martina started to work with great Orchestras: German Film Orchestra Babelsberg, Munich Radio, members of Munich Philharmonics, Slovak National Symphony, Ruse Philharmonic Orchestra, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz and the Hollywood Film Orchestras at Clint Eastwood Scoring Stage of Warner Brother Studios in Los Angeles. In November 2019, the premiere of Tales of Rhythm, a commissioned work by the Nordwestdeutsche Philharmonie on the occasion of Nelson Mandela's 100th birthday, took place in Herford.

In 2007, two films with her music were nominated at the Academy of Motion Picture Arts and Science´s 34th Annual Student Academy Award: Milan and Nevermore (Nimmermeer). The latter was then decorated with the Honorary Foreign Film Award 2007.

With more movies such as My Beautiful Country, Sleeping Beauty or Fashion Victims (Reine Geschmacksache) she is highly recognized for her wide range of musical emotion.

Martina Eisenreich was awarded with the German Record Critics' Award, Leaderboard 2014 and the Art & Culture Award at her home district of Erding, Germany.

For her music to Be My Baby, she received the Rolf-Hans Müller Preis for Best German Television Film Score 2013 an 2014 - the highest value award for film music in Germany.

Since 2016, Martina has devoted herself increasingly to conducting, mentored by David Newman, Angel Velez and Conrad Pope in Los Angeles. In June 2017, she conducted the world premiere of her orchestral work Song of the Wind at Rousse State Opera.

A close collaboration with German film director Pia Strietmann has developed, as well as a special cooperation with film & opera director Axel Ranisch. For his Tatort Waldlust, Germany´s most favourite TV Series, Martina wrote the Waldlust Symphony, commissioned by SWR (Südwestrundfunk). In 2018, Martina Eisenreich is awarded the German Film Music Award for her music. She is the first woman to receive the award for Best Original Score.

For her music for the Spreewald Thriller: Time of the Wolves and the tv comedy Endlich Witwer, both films by Pia Strietmann, Martina was even double-nominated for Best Music at the German Television Awards 2020.

Also in 2020, she is the first woman to win Best Music at the German TV Academy Awards.

Currently, she contributes to scoring international movies and tv series as well as new symphonicworks.

Besides teaching Film Scoring and Sound Design at Munich University of Television and Film in, Martina serves on board of DEFKOM (German Film Composers Union) and is member of DKV (German Composers Association) and AWFC (Alliance For Woman Film Composers, Los Angeles).

 

Martina Eisenreich, scoring for “Moonman”.